Wahnsinnritt von Fichtelberg bis Arkona 624 km mit Rennrad Nonstop

Nach langer und guter Vorbereitung startete ich am 20. Juni mit insgesamt 180 Startern um 10 Uhr oben auf dem Fichtelberg bei 1215 Höhenmetern (Erzgebirge) zur Fernfahrt an die Ostsee zum Kap Arkona zur 0 Höhenmeter auf Insel Rügen. 624 km ohne Etappen direkt Nonstop innerhalb 24 Stunden Limit.

Ja, ich schaffte nach 19 Stunden und 45 Minuten netto mit einigen anderen glücklich aber mit stellenweisen Gliederschmerzen die Ostsee am sonnigen Sonntagmorgen gegen 9.45 Uhr. Was für ein Wahnsinn, habe selbst vorher nicht geglaubt das ich es schaffe. Die Durchschnittsgeschwindigkeit unserer Gruppe wurde mit 32 Km/h ermittelt. Die Versorgung waren sehr gut hatte nie einen Hungerast bekommen. Unterwegs wurden 7 Verpflegungsstellen eingerichtet, es gab Nudelsalat, belegtes Brötchen, Banane, Apfel, heiße Brühe sogar Schokolade und Riegel. Also alles in Kohlenhydrate-Nahrung. Das wichtigste von allem waren die Getränke, die im großen Angebot vorhanden waren.

Nach der geschlossenen Start in Fichtelberg ging nach Chemnitz und von da an wurde 4 Leistungsgruppe gefahren und ich fuhr in Leistungsgruppe 2 mit. Von dort ging’s weiter nach Rochlitz, Grimma, Eilenburg. Nach Eilenburg wurde die Strecke immer flacher und so ging’s ins flache Land Brandenburg durch folgende Städte Bad Düben, Wittenberg, Potsdam und Oranienburg.

Dann bricht die Dunkelheit und nun müssen wir mit Scheinwerfer weiterradeln durch hügelige Mecklenburg und leider auch regnerisch. In Mecklenburg passieren wir die Orte Gransee, Neustrelitz, Neubrandenburg, Demmin.

Im Morgengrauen erreichen wir Stralsund und überquerten leider den alten Rügendamm und am Vormittag erreichten die Gruppe 2 geschlossen die Arkona. Welch ein herrliches Gefühl.

Von 180 Startern kamen 150 an und restlichen 30 gaben auf. Natürlich gab es Pannen und Stürze auf der langen Fahrt, aber die Begleitfahrzeuge haben uns gut unterstützt. Es wurde schnell rad gewechselt so das man schnell wieder Anschluss zur Gruppe hat.

Nach der Zielankunft haben wir leider das Baden in der Ostsee vergessen, weil wir zuviel Bier getrunken haben und alle dann in Schlafohnmacht gefallen sind.

Ja, das ist eine neue Erfahrung für mich was ein Mensch aushält, wenn man den Willen hat und Konzentration und natürlich guter Trainingvorbereitung ist man bereit das Unmögliche zu schaffen. Habe vor Fichkona Start insgesamt von Januar bis Juni bereits 6500 Radkilometer absolviert. Jahr 2008 fuhr ich 12000 km mit Rad.

Euer Radfreund Stefan Zierold

Fotos: