Vereinsgeschichte

Zeitreise der Vergangenheit

Am 24. Oktober 1924 wurde unter den Gehörlosen die Gehörlosen- Sportbewegung in der Bergarbeiterstadt Zwickau ins Leben gerufen. Der gegründete stand unter der Leitung von Paul Tippmann und Rudolf Keller agierte als Vorstand. Den gegründeten Verein schlossen sich sofort 12 Sportler an, zu denen auch Paul Tippmann, Rudolf Keller, Alfred Müller, Arno Barth, Kurt Leistner, Reinhard Löffler, Louis Rifert und Fretel Dabritz zählten. Diese acht Mitglieder trafen sich bereits vor der Gründung des Turnvereins monatlich zur Sportbewegung, bei der das Geräteturnen und der Faustball den Vorrang vor anderen Sportarten einnahmen.

Bereits im Jahr 1926 wurden die Rundenspiele im Faustball durchgeführt, danach folgten die Geräteturn-Meisterschaften. Nachdem viele Jahre Rundenspiele im Faustball durchgeführt wurden, folgten dann im Jahr 1934 zum ersten Mal die Deutschen Meisterschaften. Der Austragungsort war die Stadt Bremen. Bei diesen Meisterschaften der Gehörlosen wurde in der Vorrunde leider ausgeschieden, so daß die Mannschaft dann nur noch 4 Spieler hatten. Der Grund bestand darin, daß die Sportler mit dem Lastauto von Zwickau zum Austragungsort der Spiele, Bremen, fahren mußten.

1929 wurde die Vereins-Fahneneinweihe durchgeführt.

Fahnenweihe 1929

 Im Jahr 1931 wurden die Weltspiele der Gehörlosen in Nürnberg ausgetragen. Herbert Hertel aus Zwickau war dort der einzige Teilnehmer des Gehörlosen-Sportverein der Bergarbeiterstadt Zwickau. Er nahm am 100 m Lauf und an der 4×100 m Staffel teil. Leider blieb er ohne Medaille.

Dann folgten im Jahre 1937 die Sportspiele in Königsberg/Ostpreußen, woran 7 Sportler teilnahmen. Dabei errang Herbert Hertel im Geräte-12-Kampf einen überraschenden 1. Platz und die Faustballer wurden sogar Deutscher Meister.

Die Faustballer wurden von 1931 bis 1942 drei Mal Meister unter den Faustballern Mitteldeutschlands.

Der Sportbetrieb lief bis im April 1945. Danach setzte Ruhe ein und erst im Jahre 1948 begann das Sporttreiben wieder. Im Jahre 1948 wurde eine Kegelmannschaft gegründet. Es fand regelmäßig Kegelpunktspiele statt. Damals wurden zwei Kegelmannschaften Zwickau und Werdau/Crimmitschau kombiniert, die dann zu Zwickau gehörte.

Im Jahr 1949 schloß sich die BGS Motor Grubenlampe Zwickau der Gehörlosen-Sportgruppe an. Danach folgte ein trauriger Vorgang, nämlich die Spaltung Deutschlands Ost und West. Im Jahr 1951 wurde der Sportverein in BGS Einheit Zwickau umbenannt, welcher bis zum Jahr 1990 existierte.

In Köln am Rhein fanden 1952 die Gesamtdeutschen Meisterschaften statt. Unsere Faustballer erkämpften sich sogar den Meistertitel. Dies war für unseren Verein ein ganz toller Erfolg, da sich das viele Training und gute Vorbereiten auf die Meisterschaft voll gelohnt hat. Weitere Höhepunkte in der Leichtathletik von 1952 bis 1959 waren die Mannschaftssiege in Westberlin, Dresden und mehrere in Zwickau sowie in Braunschweig und in Nürnberg. 1954 fand in Hannover die Deutsche Waldlaufmeisterschaft statt.

Im Jahr 1955 wurde das Geräteturnen abgeschafft. Der Grund war, daß es von Zeit zu Zeit immer weniger Geräteturner gab. Im Westen wurde das Geräteturnen aus demselben Grund bereits 1952 abgeschafft.

Die Zwickauer Faustballer feierten 1960 einen besonderen Höhepunkt, nähmlich ihr 25-jähriges Jubiläum, denn sie waren seit 1935 im Gehörlosensport aktiv und damit auch in der Republik unter den gehörlosen Faustballern 25 Jahre ungeschlagen. Dieser besondere Höhepunkt wurde mit überwaltigen Beifall gefeiert. Der Oberbürgermeister der Stadt Zwickau überreichte zu diesem Höhepunkt dem Sportfreund Gerhard Spranger genannt „Bubi“ einen Teller in Form von Meißner Porzellan und nebenbei wurde er für seine Verdienste als Technischer Leiter ausgezeichnet. Auch andere Sportler vertraten die DDR-Nationalmannschaft.

Nach vielen erfolgreichen Sportjahren wurde endlich im Jahr 1969 eine neue Mannschaft ins Leben gerufen und dies war die Volleyballmannschaft. Die Faustballmannschaft blieb bis auf wieteres bestehen und zwar bei bei den alten Herren bis zum 01.05.1979. Der Grund der Auflösung der Faustballmannschaft bestand darin, daß es keine ausländischen Faustballmannschaften unter den Hörgeschädigten gab. Damals gab es es in Westdeutschland 25 Mannschaften, heute nur noch 10 und in der DDR gab es nur die Faustballer als einzige Mannschaft. Über die Auflösung ärgerten sich die Faustballer sehr, denn wie sieht es überhaupt aus, wenn eine so erfolgreiche Mannschaft plötzlich aufgelöst wird!

Ihr größter Erfolg war der 3-malige Kreismeistertitel (unter Hörenden) im Faustball in der Alterklasse „über 55 Jahre“ bei den alten Herren.
1975 folgte der Nachwuchs. Der Nachwuchs war sehr erfolgreich, denn im Volleyball wurde der Nachwuchs sogar 6x DDR-Meister. Der Beste unter den Sportlern war Norman Steinbach, der sich unter anderem Deutsche Rekorde im Dreisprung und im Hochsprung erkämpfte. Er gehörte zu den Nationalspielern im Volleyball.

DDR – Gehörlosen Volleyballnationalmannschaft

Im Jahr 1990 sprang die junge Karin Sehrig bei einer Hallenmeisterschaft in Sindelfingen im wiedervereinten Deutschland im Hochsprung und dieser Sprung bedeutete einen neuen Hallenrekord für Deutschland.
Norman Steinbach sprang in Rußland im Dreisprung und erzielte da einen Deutschen Hallenrekord. Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften errangen 1991 und 1992 unsere Freunde Norman Steinbach und Karin Sehrig mehrere Medaillen. Norman Steinbach wurde 1991 Sportler des Jahres der Stadt Zwickau mit dem 2.Platz und Karin Sehrig wurde 1993 Sportlerin des Jahres der Stadt Zwickau mit dem 3.Platz. Bravo !!

Nach langer Überlegung wurde im Jahr 2000 eine neue Abteilung gegründet. Fussball, dass beliebte Sportart aller Deutschen Sportfreunde. Sportfreund Tino Teuber, der als Abteilungsleiter fungierte, fand viele Fussballfreunde, die jetzt in unserem Verein spielen. Ende 2006 wurde Damenfussball gegründet. Mittlerweile stieg die Mitgliederzahl der Fußballerinnen.